Impfungen beim Hund

Impfungen beim Hund

Impfungen Hund

Immer wieder werden wir gefragt, ob es notwendig ist, seinen Hund impfen zu lassen. Wir sagen “Ja”! Die Impfung ist die einfachste und sicherste Maßnahme, um Seuchenzügen vorzubeugen. Bei allen Erkrankungen, gegen die ein Hund geimpft werden kann, handelt es sich um gefährliche Infektionen, die trotz intensiver und teurer Therapie nicht immer geheilt werden können. Wir empfehlen, für jedes Tier einen individuellen Impfplan zu erstellen, um einerseits einen notwendigen Impfschutz zu gewährleisten aber andererseits keine unnötigen Impfungen durchzuführen.
Gegen welche Krankheiten kann man impfen?

Staupe

Diese Viruskrankheit gehört sicher zu den bekanntesten Infektionskrankheiten. Das Virus besiedelt fast alle Organe, besonders die Kopfschleimhäute. Der typisch staupekranke Hund zeigt deshalb hohes Fieber, Augen-und Nasenausfluss, aber auch Erbrechen und Durchfall. Neben dem typischen Krankheitsverlauf gibt es auch Krankheitsbilder, bei denen Erkrankungen der Nerven und des Gehirns oder des Ballenhornes der Pfoten im Vordergrund stehen. Die Erkrankung ist langwierig und zieht selbst im Erfolgsfall oft hartnäckige Spätfolgen nach sich. Der Erreger ist nach wie vor noch verbreitet und es kommt immer wieder zu Staupefällen bei ungeimpften Tieren.

Unser Rat: Die Schutzimpfung gegen Staupe ist unerlässlich!

Parvovirose der Hunde

Diese Infektionskrankheit trat erstmals 1980 auf und traf damals eine völlig ungeschützte Hundepopulation. Die Folge waren zahlreiche Todesfälle, besonders unter den Jungtieren. Diese mit starkem blutigen Durchfall und Erbrechen einhergehende Krankheit tritt heute vor allem mit regionalen Seuchenzügen auf. Die Ansteckung erfolgt über den Kot infizierter Tiere. Es reicht also aus, wenn Ihr Hund an einem Häufchen eines erkrankten oder genesenen Hundes schnuppert. So kann innerhalb kürzester Zeit eine große Anzahl Hunde infizierte werden.

Unser Rat: Da der Erreger sehr widerstandsfähig und unter den Hunden weit verbreitet ist, sollte man unbedingt impfen!

Ansteckende Leberentzündung (Hepatitis,HCC)

Diese Erkrankung hat nichts mit der Hepatitis des Menschen zu tun, kann jedoch bei einem ungeimpften Hund sehr schnell zum Tode führen. Die Symptome sind häufig ähnlich der Staupe, wobei zusätzlich Symptome wie Gelbfärbung oder Blutungen durch die Leberschädigung auftreten. Genesene Tiere können oft monatelang das Virus mit dem Harn ausscheiden und damit andere Hunde infizieren.

Unser Rat: Eine Impfung sollte regelmäßig erfolgen.

Leptospirose

Die Leptospirose wird durch Bakterien (Leptospiren) hervorgerufen, die auch für den Menschen gefährlich werden können. Hunde infizieren sich meist an Ratten- oder Mäuseurin. Infolge der Infektion kommt es zu starken Leber und Nierenschäden, welche meist chronische Spätfolgen haben. Leider schützt die Impfung nicht vor allen Stämmen der Leptospiren.

Unser Rat: Da Ratten und Mäuse sowohl im ländlichen wie auch im städtischen Bereich vorkommen, kann keiner sicher eine Infektion über den Urin dieser Nager ausschließen. Eine Impfung schützt den Hund und verhindert eine Ansteckung vom Hund auf den Menschen.

Tollwut

Die Tollwut verläuft bei Mensch und Tier immer tödlich! Aus diesem Grund müssen Sie auch mit entsprechenden Auflagen und Untersuchungen rechnen, wenn Ihr Hund jemanden verletzt und nicht gegen Tollwut geimpft ist.

Unser Rat: Auf eine Impfung sollte keiner, auch in eigenem Interesse, verzichten. Achten Sie auf eine regelmäßige Nachimpfung. Für Reisen ins Ausland ist die Tollwut-Schutzimpfung ohnehin vorgeschrieben.

Zwingerhusten

Hierbei handelt es sich um eine Infektionskrankheit, bei der besonders starker und hartnäckiger Husten auftritt. Neben den Erregern spielen auch die Haltungsbedingungen und der Kontakt zu Artgenossen eine entscheidende Rolle bei der Infektion. Früher trat diese Erkrankung vor allen in Zwingeranlagen mit hoher Besatzdichte auf. Heute sehen wir diese Erkrankung immer dann, wenn mehrere Hunde auf verhältnismäßig engen Raum zusammen sind. Gefährdet sind vor allem Tiere von Züchtern mit mehreren Hunden, Tiere die auf Ausstellung gehen, Hunde die auf Sportplätzen trainiert werden, aber auch Hunde die regelmäßig in Parks Kontakt zu Artgenossen haben.

Unser Rat: Sollte Ihr Hund regelmäßig Kontakt zu anderen Hunden haben, auf Ausstellungen oder in eine Tierpension gehen, ist diese Impfung notwendig. Ist Ihr Hund jedoch ein Einzelgänger, der vorwiegend auf weitläufigen Feldern statt in dicht besiedelten Parks spazieren geht, können Sie auf diese Impfung verzichten.

Borreliose

Zu den typischen Symptomen der Borreliose gehören Fieber, Mattigkeit, Gelenkentzündungen, Haut- und Organerkrankungen. Die Borreliose ist eine Infektionskrankheit, die durch Zecken übertragen wird. Neben der Impfung kann man seinen Hund auch durch eine wirksame Zeckenprophylaxe schützen.

Hat Ihr Hund jedoch selten eine Zecke, kann man auf die Impfung verzichten. Sie sollten jedoch regelmäßig nach jedem Spaziergeng Ihren Hund nach Zecken absuchen und diese sofort (am Besten mittels einer Zeckenzange) entfernen. Da die Erreger erst mehrere Stunden nachdem sich die Zecke angesaugt hat, auf den Hund übertreten, können Sie damit eine wirksame Infektionprophylaxe betreiben.

Unser Rat: Ist Ihr Hund regelmäßig von Zecken befallen oder planen Sie einen Urlaub in Waldgebieten, sollten Sie Ihren Hund vorbeugend impfen lassen und sich von uns über wirksame Präparate gegen Zeckenbefall beraten lassen.

Impfschema Hund

 FrühimmunisierungGrundimmunisierungWiederholungsimpfungen
Ab der
6.LW
Ab der
8. LW
Ab der
12. LW
Ab der
16. LW
Ab dem 15. Lebensmonat½ bzw. jährlichAlle 3 Jahre
Staupe 
 
Hepatitis  
Parvovirose 
Leptospirose  
Tollwut   
Zwingerhusten *  
Borreliose     

* infektiöse Tracheobronchitis; Canines Parainfluenzavirus

Die 2. Impfung im Alter von 16 Lebenswochen geht zwar über die gesetzliche Anforderung hinaus, ist aus immunologischen Gesichtspunkten jedoch sinnvoll.