Impfungen beim Kaninchen

Imfpungen beim Kaninchen

Kaninchen impfen lassen
Immer wieder werden wir gefragt, ob es notwendig ist, sein Kaninchen impfen zu lassen. Wir sagen “Ja”! Die Impfung ist die einfachste und sicherste Maßnahme, um Seuchenzügen vorzubeugen. Bei allen Erkrankungen, gegen die ein Kaninchen geimpft werden kann, handelt es sich um gefährliche Infektionen, die trotz intensiver und teurer Therapie nicht immer geheilt werden können. Wir empfehlen, für jedes Tier einen individuellen Impfplan zu erstellen, um einerseits einen notwendigen Impfschutz zu gewährleisten aber andererseits keine unnötigen Impfungen durchzuführen. Kaninchen kann man gegen Chinaseuche, Myxomatose und ansteckenden Kaninchenschnupfen impfen.

Chinaseuche

(RHD: rabbit hämorragic disease =Blutungskrankheit des Kaninchens)

Diese Erkrankung wurde 1984 erstmals in China beobachtet und breitete sich trotz entsprechender Quarantänemaßnahmen innerhalb kürzester Zeit weltweit aus. 1988 gab es in Deutschland die ersten Krankheitsfälle und vor allem Todesfälle. Meistens sterben die Tiere ohne deutliche Krankheits-anzeichen. Bei einem verzögerten Krankheitsverlauf kann man neben einem gestörten Allgemein-befinden blutigen Durchfall und blutigen Nasenausfluss beobachten. Eine Therapie ist nicht möglich.
Das Virus kann durch direkten Kontakt aber auch über Vektoren wie Futter, Einstreu, Staub oder den Menschen übertragen werden. Außerdem ist eine Verbreitung über die Luft und durch Insekten möglich.

Unser Rat: Jedes Kaninchen sollte gegen RHD geimpft werden. Nach einer zweimaligen Impfung zur Grundimmunisierung sind die Tiere für etwa 1 Jahr geschützt. Bei allen Ausstellungstieren ist die Impfung Pflicht.

Myxomatose

Das Virus der Myxomatose ist in der Wildkaninchenpopulation weit verbreitet und wird über Stech-insekten auch auf unsere Hauskaninchen übertragen. Bei einer Erkrankung kommt es vor allem im Kopfbereich zu starken Schwellungen. Die Tiere sind im Allgemeinbefinden gestört und fressen oft tagelang nichts. Eine Therapie gegen das Virus gibt es nicht, man kann nur versuchen die Symptome zu behandeln bis der Körper selber das Virus besiegt. Todesfälle treten jedoch häufig auf.

Unser Rat: Eine Gaze zum Schutz vor Stechinsekten verhindert die Krankheit sehr wirkungsvoll. Wer jedoch nicht sicher stellen kann, dass sein Kaninchen mit Stechinsekten in Kontakt kommt, sollte auf eine Impfung nicht verzichten. Bei der Erstimpfung sollten die Tiere 2x im Abstand von 4 Wochen grundimmunisiert werden. Die Impfung bietet dann Schutz für 6 Monate. Eine zeitgleiche Impfung mit der RHD-Vakzine ist möglich.

Ansteckender Kaninchenschnupfen (Pasteurellose)

Die Symptome der Krankheit sind gekennzeichnet von starkem eitrigen Nasen- und Augenausfluss und schweren Lungenentzündungen. Die Ansteckung erfolgt über direkten Kontakt zwischen den Kaninchen. Stress und die Haltung vieler Tiere auf engem Raum begünstigen die Infektion.

Unser Rat: Da die meisten Heimkaninchen selten Kontakt zu Tieren aus anderen Beständen haben, kann meist auf diese Impfung verzichtet werden. Ausstellungs- und Zuchttiere sollten jedoch geimpft werden.

Impfschema Kaninchen

 GrundimmunisierungWiederholungsimpfungen
Ab der 6. LWAb der 8. LWAb der 12. LWAb der 24. LW½-jährlichjährlich
RHD *   
Myxomatose  

* Häsinnen, die zu intensiver Zucht genutzt werden, sollten alle 6 Monate gegen RHD geimpft werden.