Würmer

Wo kommen all´ die Würmer her?

Dass sich frei laufende Hunde und Katzen beim Stöbern und Schnuppern immer wieder mit Wurmeiern infizieren können, ist für jeden von uns einleuchtend. Aber wie sieht es aus, wenn man sein Tier ausschließlich in der Wohnung hält und alles, aber auch alles für eine super hygienische Haltung tut? Auch dann wird Ihr Liebling von Zeit zu Zeit Würmer haben.

Zum einen können mikroskopisch kleine Wurmeier auch über Staub und Schuhwerk in unsere Wohnungen gelangen. Zum anderen werden immer wieder Wurmlarven im Körper aktiviert. Und das funktioniert so:

Die Welpen nehmen mit der Muttermilch mikroskopisch kleine Vorstufen der Spulwürmer, die sog. Larven auf.
Larven sind so ein Zwischending zwischen dem Wurmei und dem fertigen Wurm. Diese Wurmlarven gelangen mit der Milch in den Körper der Katzen- und Hundewelpen, verteilen sich im ganzen Organismus, in die Lunge, in Muskelgewebe, etc. und harren dort ihrer Stunde. Von Zeit zu Zeit reift dann ein Schwung solcher Larven zu fertigen Würmern heran, und schon hat Ihr Tier, aus heiterem Himmel und trotz aller menschlichen Vernunft, einfach Würmer.

Dummerweise aber kann man die erwachsenen Würmer im Kot der Tiere selten sehen (Spulwürmer sehen aus wie 5 cm lange Spagetti). Darum sind sich viele Tierbesitzer der Gefahr nicht bewusst. Im Hundekot nachweisen kann man lediglich die mikroskopisch kleinen Eier. Wenn nun beim Schmusen ein Wurmei auf die Hand und dann versehentlich in den Mund gelangt, können sich die im Darm des Menschen schlüpfenden Larven im Körper ausbreiten und Erkrankungen in verschiedenen Organen z.B. auch im Gehirn oder im Auge hervorrufen.

Wenn Ihr Tier auch noch ein erfolgreicher Mäusejäger ist oder einmal Flöhe hatte, dann kann es sich dadurch zusätzlich auch noch mit Bandwürmern infizieren. Gewöhnliche Bandwürmer sind 0,5 bis 1,5 m lang und sie fressen dem Wirtstier, also Ihrem Liebling, mit großem Appetit das Beste aus seinem Futter weg. Sie nehmen mit Vorliebe Vitamine, vorzugsweise die aus der B-Gruppe, und da wundert es nicht, wenn ein Tier mit Bandwurmbefall wie ein Scheunendrescher dagegen anfrisst und trotzdem mager, struppig und glanzlos dabei bleibt.

Der Echinococcus granulosus, der Fuchsbandwurm, ist zwar sehr viel kleiner, dafür kann er aber auch uns Menschen ernsthaft gefährlich werden.
Dass Tiere daher in regelmäßigen Abständen entwurmt werden sollten, ist auch nichts Neues.

Mit einer Wurmkur kann man aber nicht vor Wurmbefall schützen, sonder immer nur erwachsene Würmer abtöten. Da sich ein Tier eigentlich täglich mit neuen Wurmeiern anstecken kann, ist das Hauptziel von Entwurmungen den Wurmbefall in erträglichen Grenzen zu halten.

Neu geborene Hunde- und Katzenwelpen erhalten ihre erste Wurmkur bereits nach 1 Woche und dann im wöchentlichen Abstand, bis sie 9 Wochen alt sind.

Neu zugekaufte Welpen sollten 3-4 Tage nach ihrer Ankunft im neuen Zuhause eine Wurmkur bekommen. Im folgenden gesamten Leben des Tieres sollte alle 3 Monate entwurmt werden. Bei ausschließlich in der Wohnung gehaltenen Katzen in ein 6 monatlicher Entwurmungs-Rhythmus ausreichend.

Welches Präparat zur Entwurmung verwendet wird, hängt von den zu erwartenden Wurmarten (in Abhängigkeit von der Haltung, Flohbefall, jagdliche Nutzung usw.) ab. Manche Tiere lassen sich nicht so gerne Tabletten eingeben. Wenn Sie Schwierigkeiten haben, sagen Sie uns bitte Bescheid, damit wir das bei der Auswahl des Präparates mit berücksichtigen können. Lassen Sie sich in unserer Praxis beraten, gemeinsam finden wir sicher eine gute Lösung, damit Ihr Tier gesund bleibt.

Bedenken Sie: Wurmkuren sind nicht teuer, sie sind nicht schädlich (Würmer dagegen schon!) und Hand aufs Herz: Wer wäscht sich schon jedes Mal die Hände, nachdem er sein Tier angefasst hat? Niemand. Wir tun es privat auch nicht. Schließlich hat man so ein Tier ja unter anderem zum Streicheln, Spielen und Knuddeln.

Wir empfehlen zu diesem Thema auch die folgende Internetseite: www.esccap.de